Marienbad – eine Kur mit 31
Mit 31 ist man hier in Marienbad (Mariánské Lázne) natürlich ein Sonderling und senkt den Altersschnitt der Stadtbesucher erheblich. Mir hat das allerdings nichts ausgemacht. Da wir eine Kur gemacht haben, waren meine hauptsächlichen Ziele schlafen, essen, Massagen und andere Anwendungen genießen, spazieren gehen und ein bisschen was von der Kultur mitnehmen. Und hierzu möchte ich euch meine Eindrücke schildern, ein paar Tipps hinterlassen und mich selbst zurückerinnern 🤗
Es ist kalt hier, verdammt kalt. Zum Glück hatte ich meine wärmsten Sachen mitgenommen. Allerdings war es wohl in dieser Zeit überall recht kalt, auch in Deutschland. Hier hatten wir aber etwas Schnee, was mich sehr gefreut hat und die Landschaft sehr hübsch aussehen lässt. Naja, Februar halt 😅
Unser Hotel Flora befindet sich am oberen Ende des Kurparks, in unmittelbarer Nähe zu den heilenden Quellen in den Kolonnaden. Die Lage ist super, zentraler geht´s kaum. Und bis auf das schmale Frühstücksangebot kann ich wirklich nichts bemängeln. Natürlich sind die Zimmer einfach, aber groß und sauber. Die Kurräume sind auch nicht besonders schick, aber die Mitarbeiter sind total freundlich und machen ihren Job sehr gut. Ich sehe das so: Wer 300€ bezahlt, kann nichts für 600€ erwarten! Und bitte, ich meine das wirklich nicht negativ sondern einfach realistisch und gut!
In Marienbad gibt es 4 heilsame Quellen. Der Kurarzt sagt einem zu Beginn der Kur, anhand der eigenen Beschwerden, aus welcher Quelle man trinken soll. Ich selbst habe kaum daraus getrunken. Mir kommt das komisch vor und ich konnte mit dem Wasser nicht warm werden, dabei ist es doch eigentlich etwas total natürliches und anscheinend auch gesundes. „Meine“ Rudolfquelle hat einfach nach Sprudelwasser mit einer leichten Stein-Note geschmeckt. Also wirklich nicht schlimm! 😁
Was mich am meisten fasziniert hat, waren die Regale hinter den Quellen. Hier kann man seinen Trinkbecher, den man natürlich überall im Ort kaufen kann, auf einer Platznummer hinterlegen, bekommt eine Karte und kann jeden Tag einfach die Karte gegen seinen Becher tauschen, Quellwasser zapfen und während dem Trinken die Kolonnaden auf und ab laufen. Also das machen, was sich Trinkkur nennt. Wirklich super! So einen Becher hatte ich mir vor zwei Jahren schon in Bad Flinsberg gekauft, aber natürlich nicht mitgenommen 🙄
Ein mal waren wir zum Mittagessen im U Pidly . Hier gibt es ganz tolle Fischgerichte mit Fischen aus den hauseigenen Teichen! Es schmeckt wirklich total frisch, der Kellner war sehr aufmerksam und freundlich. Die Tür zur Küche ist immer offen, was natürlich unsere Rümpels sehr interessiert hat. Ein Wasser haben sie dann auch bekommen 👍🏼 Wir waren zu viert – also vier Menschen, hatten teilweise Vorspeisen, haben wirklich nicht die günstigsten Gerichte gewählt und zum Nachtisch noch Kaffee. Auf der Rechnung standen nur knapp 60€. Wer hier nicht hingeht ist selbst schuld 😎
Zum Mittagskaffee gibt es überall Palatschinken oder Kuchen. Mein Favorit ist der Honigkuchen, der ohne Zucker zubereitet wird und ganz lecker nussig schmeckt. Gefunden haben wir ihn im schönen Café des Sun Hotels, direkt gegenüber den Kollonaden. Das Café ist wirklich super und passt nicht zu den negativen Rezensionen zu dem Hotel. Ein kleines Stück den Kurpark herunter gibt es aktuell keine Buden, die z.B. kleine Baumstrietzel mit Zucker, Zimt und Mandeln verkaufen. Super dazu passt auch der angebotene Glühwein 😁
Zu den leckeren Waffeln im Cafe Bar Modra hatte ich ja bereits etwas geschrieben ☺
Für Zwischendurch oder als Mitbringsel für die daheim gebliebenen sind die Oblaten etwas ganz feines. Hier in Marienbad werden sie in einer kleinen Fabrik hergestellt (an der sind wir während unserer Stadtrundfahrt vorbeigekommen) und in vielen kleinen Läden frisch verkauft. Es gibt sie in mehreren Geschmacksrichtungen und einzeln auf die Hand, oder als ganzes Packet zum Mitnehmen. Am besten finde ich die Variante mit Vollmilch. Ich kenne diese Oblaten schon von meiner liebsten Kollegin Martina, die mir meist welche aus ihrem Sommurlaub „in der Heimat“ mitbringt. Einfach lecker. 👍🏼
Gestern waren wir abends in einem Irish Pub… ja, ich weiß, wir sind in Tschechien 😂 aber wir hatten halt Lust darauf. Und es war klasse! Der nette Barkeeper/Inhaber hat einen tollen Hund, vermutlich ein Jack Russel und Corgi Mischling, total süß 😍 und er hat sich super mit unseren Rümpels verstanden. Das Lokal ist sehr uhrig eingerichtet und es gibt die klassischen Biersorten, viele verschieden Whiskeys und selbstgemacht Chips! LECKER!
Für Kinder und Jugendliche haben wir in Marienbad allerdings nicht sehr viel Angebot gefunden. Es gibt zwar auch eine Bowlingbahn und ein Zentrum für Tischtennis und Squash, aber begeistert waren wir, aufgrund der Unfreundlichkeit und der doch recht teuren Preise, nicht wirklich. Allerdings gibt es noch ein kleines Skigebiet, ein kleines Spaßbad und im Sommer soll der Reiterhof auch sehr schön sein! Mit Kindern also besser im Sommer.
Mein Fazit: Der Ort ist super zum Erholen und bietet gleichzeitig günstiges und leckeres Essen. Wer Bernstreine und Böhmisches Granat mag, der findet hier auch viele Angebote, unter anderem im Bernsteinzimmer!
Ich würde gerne wieder kommen, aber dann im Sommer. Der Kurpark, der Wald mit seinen Wanderwegen und die Trinkkuren sind im Sommer bestimmt alle viel schöner! Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einfach ein Sommerkind bin 😎☀
Schreibt mir doch, was euch in diesem Beitrag gefehlt hat, was ihr noch gerne über Marienbad wissen würdet und ich leider nicht erwähnt habe. Vielleicht kann ich noch etwas nachliefern. Und wenn ihr auch schon dort wart, lasst mich doch wissen, ob ihr den selben Eindruck hattet.
Bis bald, eure leylalicious 🙋🏼♀️